In geologisch aktiven Regionen wie Island, Italien oder Mexiko wird Energie aus Erdwärme erzeugt. Offenbach an der Queich im Oberrheingraben liegt in der geologisch aktivsten Zone Deutschlands. An dem Standort wird ein Erdwärmekraftwerk nach dem Kalina-Prinzip geplant. Beim Kalina-Kreislauf wird das warme Fluid nicht direkt genutzt, sondern gibt die Wärme an ein binäres Arbeitsmedium, bei der Anlage in Offenbach aus Wasser und Ammoniak, ab. Erdwärme ermöglicht eine emissionsfreie Energiegewinnung.
Das Kraftwerk wird mit einer Leistung von fünf Megawatt das derzeit größte in Deutschland sein. Dies entspricht dem Strombedarf von rund 20 000 Haushalten. Ein Kohlekraftwerk würde bei gleicher Leistung rund 23 000 Tonnen Kohlendioxid im Jahr emittieren. Durch das erneuerbare energien Gesetz werden Erdwärmekraftwerke dieser Größe mit bis zu 15 Cent pro Kilowattstunde garantiert vergütet.
Siemens Industrial Solutions and Services, Erlangen, übernimmt die Planung der oberirdischen Anlagenteile und der Automatisierungs- und Leittechnik des Kraftwerks. Die Planung erfolgt parallel zur ersten Förderbohrung. So wird eine zügigere Fertigung terminführender Komponenten ermöglicht und damit ein früherer Baubeginn des Kraftwerks. Im Dezember 2004 soll die Planung abgeschlossen sein. Der Planungsauftrag hat ein Volumen von rund 600 000 Euro