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Berlin, 10. Mai 2005
Hanau/BfS
BfS raeumt Plutoniumlager in Hanau
Bund beteiligt sich mit 76 Millionen Euro an der Entsorgung
Die Staatliche Verwahrung in Hanau, jahrzehntelang ein Symbol fuer Altlasten der Atomenergie, ist jetzt fast vollstaendig geraeumt. Unter Verantwortung des Bundesamtes fuer Strahlenschutz (BfS) wurden jetzt die letzten unbestrahlten radioaktiven Brennelemente aus dem Spaltstoffbunker Hanau abtransportiert. Insgesamt kostet die Entsorgung des radioaktiven Inventars knapp 240 Millionen Euro (knapp 200 Millionen fuer den Schnellen Brueter Kalkar). Der Bund beteiligt sich dabei mit etwa 76 Millionen Euro (knapp 40 Millionen fuer den Schnellen Brueter).
Der ueberwiegende Teil der jetzt abtransportierten Brennelemente war urspruenglich fuer den “Schnellen Brueter“ Kalkar gefertigt worden, bevor dieses Projekt 1991 wieder aufgegeben worden war. „Erst mit diesem Transport ist das Kapitel ‚Schneller Brueter‘ in Deutschland endgueltig beendet“, betonte deshalb Bundesumweltminister Juergen Trittin heute in Berlin. 2001 hatten Bund und Betreiber vereinbart, die Staatliche Verwahrung in Hanau zum fruehestmoeglichen Zeitpunkt, spaetestens jedoch im Jahre 2008, zu beenden. „Hanau ist jetzt plutoniumfrei – damit ist die Plutoniumwirtschaft in Deutschland endgueltig beendet“, sagte der Praesident des BfS, Wolfram Koenig.
Die abtransportierten Brennelemente wurden von November 2004 bis Mai 2005 in insgesamt neun Transporten zur Weiterverarbeitung nach Frankreich gebracht. Dort sollen sie so weiterverarbeitet werden, dass ihr Plutoniumanteil von derzeit 35 Prozent auf vier bis fuenf Prozent reduziert wird und sie in regulaeren Kernkraftwerken eingesetzt werden koennen. Koenig: „Bund und Betreiber haben sich auf diesen Entsorgungsweg geeinigt, da er die nachhaltigste und sicherste Loesung fuer diese Altlast darstellt“. Denn:
- Durch die Reduzierung des Plutoniumgehalts in der Weiterverarbeitung
wird die Gefahr der Weiterverbreitung des potentiell atomwaffenfaehigen
Materials verhindert.
- Die Stoffe werden nach ihrem Einsatz in Kernkraftwerken endlagerfaehig.
- Die insgesamt anfallende Menge radioaktiver Abfaelle wird durch die
Weiterverwendung reduziert.
- Die Staatliche Verwahrung in Hanau wird beendet.
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