|
Im Luftkurort St. Englmar soll auf 5,22 Hektar ein BMW-Fahrsicherheitszentrum entstehen – inmitten des Landschaftsschutzgebietes „Bayerischer Wald". Wertvollen Biotopen droht die sinnlose Zerstörung.
Von der Baumaßnahme betroffen wäre eine Bergwiese, auf der ein Asphaltkreis von 120 Metern Durchmesser als Pkw-Schleuderparcours geplant ist. Außerdem sollen dem Geschicklichkeitstraining für Fahrer von Geländewagen und Enduro-Motorrädern zwei Bergbäche mit typischer Ufervegetation, ein Flachmoor- und Nasswiesenbiotop und ein Berg-Mischwald zum Opfer fallen.
Bedroht sind zahlreiche gefährdete und geschützte Tier- und Pflanzenarten, darunter Auerhuhn und Haselhuhn, Fieberklee und Geöhrtes Habichtskraut.
Standort nicht genehmigungfähig
Um die Übungspiste in Rettenbach zu realisieren, soll die Baufläche aus dem Landschaftsschutzgebiet herausgenommen werden; das Verfahren hierzu läuft derzeit bei der Regierung von Niederbayern. Dabei könnte das von der BMW Motorsport GmbH und den Betreibern des Hotels Schmelmerhof geplante Fahrsicherheitszentrum auch in einem ökologisch weniger wertvollen Gebiet errichtet werden. Für den Bund Naturschutz (BN) lässt der Vergnügungsparcours weder eine Stärkung der regionalen Wirtschaftskraft noch ein öffentliches Interesse erkennen und ist am vorgesehenen Standort, einem bislang weitgehend ungestörten Schutzgebiet, nicht genehmigungsfähig.
Motorenlärm und Abgase im Naturpark
Auf Grund der topographischen Lage von Rettenbach würde das Erholungs- und Wandergebiet in der Hirschensteinregion weitreichend mit Lärm, Abgasen und erhöhtem Verkehrsaufkommen belastet – unvereinbar mit dem naturverträglichen Tourismuskonzept, durch das sich das beliebte Naherholungsgebiet vor den Toren Straubings auszeichnet.
Bevölkerung skeptisch
Nach Berichten in der lokalen Presse wuchsen auch in der Bevölkerung die Zweifel an dem geplanten Trainingszentrum, über das der Bezirkstag von Niederbayern abschließend entscheidet. Die Kreisgruppe Straubing-Bogen hat nun mit der Sammlung von Unterschriften begonnen, die dem Bezirkstag vorgelegt werden sollen.
|
|
|