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Für Reisende aus Saudi-Arabien besteht zur Zeit ein erhöhtes Risiko, an der gefährlichen Meningokokken-Meningitis (Hirnhautentzündung) zu erkranken. Auf eine entsprechende Warnung des Robert Koch Instituts macht das Gesundheitsamt der Stadt Aachen aufmerksam.
In England und Frankreich sind in den letzten Wochen 16 Krankheitsfälle unter zurückkehrenden Mekka-Pilgern aufgetreten. In Deutschland ist bislang ein Fall bekannt. Die Erkrankungen wurden fast ausnahmslos durch Meningokokken der relativ seltenen Serogruppe W 135 ausgelöst. Fünf der Patienten sind an den Folgen bereits gestorben.
Die Infektion erfolgt in der Regel über symptomlose Bakterienträger in der einheimischen Bevölkerung. Da die Rückkehr der Pilgerreisenden aus Saudi-Arabien zur Zeit noch anhält, können auch in Deutschland noch weitere Krankheitsfälle auftreten und sich Kontaktpersonen mit den Erregern infizieren.
Bei der Meningokokken-Meningitis treten nach einer kurzen Phase mit uncharakteristischen Beschwerden im Nasen-Rachen-Raum plötzlich Kopfschmerzen, Fieber, Schüttelfrost, Schwindel, Erbrechen und Nackensteifigkeit auf und verursachen bei den Patienten schwerste Krankheitsgefühle. Bei Säuglingen und Kleinkindern sind die Symptome oft weniger charakteristisch. Es können Fieber, Erbrechen, Reizbarkeit oder auch Schläfrigkeit, Krämpfe, Aufschreien sowie eine vorstehende oder harte Fontanelle auftreten. Die Nackensteifigkeit kann fehlen.
Wird eine wirksame antibiotische Behandlung frühzeitig eingeleitet, ist das Komplikationsrisiko und die Gefahr eines tödlichen Verlaufs der Erkrankung deutlich herabgesetzt. Deshalb rät das Gesundheitsamt der Stadt Aachen allen Personen, die kürzlich von einem Besuch aus Mekka oder Saudi-Arabien zurückgekehrt sind und mit Symptomen erkranken, die auf eine beginnende Hirnhautentzündung hinweisen, sich umgehend in ärztliche Behandlung zu begeben. Personen, die in engem Kontakt mit einem Erkrankten stehen, sollten ebenfalls einen Arzt aufsuchen, um eine Antibiotika-Prophylaxe einzuleiten. Auch geimpfte Personen können erkranken, da nur einer der beiden in Deutschland zur Verfügung stehenden Impfstoffe gegen eine Infektion mit dem Serotyp 135 wirksam ist.
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