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Die Industriestaaten haben auf dem letzten G8- Gipfel einen teilweisen Schuldenerlass für Afrika und eine Verdoppelung der Entwicklungshilfe bis 2010 beschlossen. Reicht das, um der Hunger Falle zu entkommen?
Die beiden Hauptthemen des letzten Gipfels im schottischen Gleneagles waren Afrika-Hilfe und Klimaschutz. Es gibt eine tiefe Verbindung zwischen den beiden Themen, denn ein Teil des afrikanischen Elends ist auf den Treibhauseffekt zurückzuführen - den freilich nicht die Afrikaner, sondern die Europäer, die US-Amerikaner und Japaner zu verantworten haben. Wir sind durch unsere Autos, Heizungen und Stromverbräuche die Hauptverursacher, aber die Afrikaner die Leidtragenden. Wir sind die Ursache dafür, dass Monat für Monat tausende Afrikaner auf klapprigen Kähnen nach Europa zu fliehen versuchen und immer häufiger dabei ertrinken. Klaus Töpfer nennt diesen Zustand zu Recht, eine "ökologische Aggression gegenüber den Ärmsten".
Wegen des Treibhauseffektes breiten sich in Afrika die Wüsten weiter aus, werden ganze Küstenregionen am Indischen Ozean wegen des Anstiegs des Meeresspiegels unbewohnbar und Millionen Umweltflüchtlinge sind auf der Flucht nach der nächsten Wasserstelle. Unvorstellbare Hungersnöte sind absehbar. Daran werden ein Schuldenerlass und eine Verdoppelung der Geldhilfe nicht viel ändern können, so gut sie auch immer gemeint sind.
Energiesparen, der Umstieg auf erneuerbare Energien und ein effizienterer Energieeinsatz bei Heizungen, Autos und Elektrogeräten wäre die wichtigste Entwicklungshilfe.
Aber genau dieser Zusammenhang wird meist verdrängt, noch immer teilweise geleugnet und schon gar nicht wirklich bekämpft. Solange die G8-Staaten mehr Geld für Entwicklungshilfe ausgeben, aber beim Klimaschutz auf der Stelle treten, ist jede wirkliche, nachhaltige Entwicklung unmöglich. Klimaschutz wäre die wichtigste und effizienteste Entwicklungshilfe. Wir müssen endlich lernen, die Ursachen der Probleme zu erkennen und zu beseitigen. Das Kurieren an Symptomen hilft nur kurzfristig.
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