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Die erneuerbaren Energien kommen hoch hinaus. Sicher ist es auch den hohen Ölpreisen zuzurechnen, dass sich ein erhebliches Medieninteresse an Bioenergie einstellt, ist sie doch bisher die einzige speicherbare Energieform, mit der sich Autofahren, Heizen und Strom erzeugen lässt.
Prof. Norbert Walter und Dr. Josef Auer von DB-Research haben diese Vorteile erkannt und eine Studie zum Thema Bioenergie angefertigt, die auf die gesamten Vorteile dieses CO2-neutralen Energieträgers verweist.
In der Einschätzung der Deutsche Bank Research heißt dies: "Bio-Energien sind die Alleskönner unter den erneuerbaren Energien, denn nur Biomasse ist gleichermaßen zur Erzeugung von Elektrizität, Wärme und Kraftstoffen geeignet. Wachstumspotenzial ist nicht nur im Wärmemarkt vorhanden, Bio-Kraftstoff wäre ab einem dauerhaften Ölpreis von 100 USD/Barrel schon jetzt mit heutiger Technik konkurrenzfähig.
Erneuerbare bieten auch Land- und Forstwirten eine interessante Einkommensalternative. Wenn aus ihnen künftig moderne "Energiewirte" werden, können Einkommensperspektiven im ländlichen Raum stabilisiert werden. Bio-Energien sind zwar kein Allheilmittel, doch eine stärkere Aktivierung der Bio-Potenziale kann den Energiemix der Zukunft spürbar verbessern."
Die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie begrüßt das Aufzeigen der Perspektive Bioenergie durch die Deutsche Bank ausdrücklich. "Es ist schon richtungsweisend, dass eine solche Studie zum Ersten mal nicht aus rein wissenschaftlicher oder aus landwirtschaftspolitischer Sicht, sondern aus wirtschaftlichen Erwägungen eines Finanzinstitutes heraus erstellt wird." erklärt DGS-Präsident Jan Kai Dobelmann, der bei der Pressekonferenz anwesend war. Die lesenswerte DB-Research Studie greift dabei trotz des Titels auch weiter als nur den Treibstoffmarkt zu erfassen.
Dazu Gunnar Böttger, Koordinator der Infokampagne Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie Altbausanierung: "Als besonders wichtig haben wir in der DB-Reseach Studie den Schwerpunkt Bio-Wärme für Gebäude durch CO2-neutrale Pellets- oder Holzheizungen empfunden. Dies belegt, dass in der Studie wichtige Zukunftsimpulse antizipiert wurden und sich fachlich damit deutlich positiv von den üblichen Potenzialstudien abhebt. Ein hieraus resultierendes stärkeres finanzielles Engagement der Banken für CO2-Einsparung durch Bioenergie wäre deshalb wünschenswert."
Die Studie der Deutschen Bank verweist besonders auf die Dynamik im Pellets-Wachstumsmarkt: Vor drei Jahren wurden in Deutschland erst 10.000 Tonnen Holzpellets produziert, 2004 waren es bereits 150.000 Tonnen. Aber auch Kraftstoffe aus Biomasse und Biogasanlagen wachsen aus der Nische. Bis 2010 könnte der Anteil der Biomasse an der deutschen Stromerzeugung vier Prozent betragen (2004: 1,6 Prozent). Bis 2020 könnten bereits 10 Prozent des Stroms und 2030 sogar 18 Prozent aus Biomasse umweltfreundlich und preiswert gewonnen werden.
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