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Die EU-Kommission lobt das deutsche Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Es habe zu einer schnellen und im europäischen Vergleich sehr kostengünstigen Einführung von Strom aus Erneuerbaren Energien geführt, heißt es im lange erwarteten Bericht des EU-Energie-Kommissars Andris Piebalgs.
Deutschland habe neben Spanien und Dänemark das effektivste System in Europa aufgebaut. In allen Kategorien schneiden so genannte Einspeisesysteme - zu ihnen zählt auch das EEG - am besten ab. Zertifikatemodelle, wie sie die deutschen Energiekonzerne immer wieder gefordert haben, seien deutlich teurer und weniger effektiv. Erstmals zieht die EU-Kommission daher auch in Betracht, eine europäische Harmonisierung auf Basis der EEG-Systematik vorzunehmen. Der Bericht hebt zudem hervor, dass das EEG sämtliche Technologien zur Nutzung Erneuerbarer Energien fördert, ihre Kosten senkt und eine regionale Wertschöpfung begünstigt.
„Dieser Bericht ist ein Durchbruch in der europäischen Diskussion über die Förderung Erneuerbarer Energien“, kommentiert Milan Nitzschke, Geschäftsführer des Bundesverbandes Erneuerbare Energie in Berlin, das Papier. „Damit können die irrationalen Anwürfe von e.on, RWE und anderen gegen das deutsche EEG endlich ad acta gelegt werden.“ Jahrelang hätten die Konzerne in Brüssel dafür lobbyiert, das deutsche EEG als nicht EU-konform zu bewerten. Das Gegenteil sei jetzt im Kommissionsbericht herausgekommen. „Deutschland ist nicht nur Vorreiter beim Ausbau der Erneuerbaren Energien sondern auch Vorbild bei der Schaffung von geeigneten Fördergesetzen“, so Nitzschke.
In Deutschland erhalten Betreiber von Wind- und Bioenergieanlagen sowie von Solar-, Erdwärme und bestimmten Wasserkraftwerken für jede Kilowattstunde Strom, die sie produzieren, einen gesetzlich festgelegten Betrag. So wird eine Kilowattstunde Windstrom hier zu Lande mit rund 8,5 Cent vergütet. In den meisten anderen Ländern ist der Windstrom hingegen deutlich teurer - etwa in Großbritannien, wo er laut Bericht mit durchschnittlich 13 Cent je Kilowattstunde zu Buche schlägt. Ursache dafür sei, dass man dort das weniger effektive Zertifikatesystem anwende. Obwohl dieses zum Beispiel den Betreibern der Windparks hohe Gewinne beschere, gebe es nur einen verhältnismäßig geringen Anreiz, in Windenergieanlagen zu investieren, da die Investition nicht langfristig gesichert sei und damit die Finanzierungskosten höher liegen.
Die Mindestpreise nach dem EEG böten den Betreibern von Erneuerbaren-Energien-Anlagen zwar geringere Renditen, diese seien jedoch über einen langen Zeitraum kalkulierbar, heißt es in dem Bericht. So würde das Risiko für die Betreiber verringert, wodurch die Finanzierung neuer Anlagen günstiger sei als beim Quotenmodell.
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