+ 02.03.2006 + Das Ölzeitalter geht zu Ende. Und ausgerechnet der Erdölpräsident George W. Bush hat dieses Ende mit einer Rede eingeläutet, in der er das größte staatliche Programm für erneuerbare Energien ankündigte, dass es je gegeben hat.
20 Milliarden Dollar will die US-Regierung ausgeben, um den Durchbruch für Biosprit zu organisieren.
Und die US-Windbranche will ebenso wie die chinesische Windbranche Deutschland als Windweltmeister bald ablösen. Während in Deutschland 1000 Bürgerinitiativen - unterstützt von zukunftsunfähigen Politikern - gegen Windenergie mobil machen, steigen sowohl die wichtigsten Volkswirtschaften der USA und Chinas erst richtig in den wachsenden Windmarkt ein.
Im Südwesten der USA, in Las Vegas, treffen sich in diesen Tagen die Biosprit-Produzenten der USA zu ihrer Jahrestagung. Die Rede von George W. Bush macht den Ansturm zu dieser Tagung riesig. Der Aktienkurs für Biokraftstoff-Firmen schoss in den USA etwa so steil nach oben wie in Deutschland die Solaraktien in den letzten drei Jahren.
Ford und General Motors werben in riesigen Anzeigen für E85. Das ist ein Gemisch aus 85 Prozent Biosprit und 15 Prozent herkömmlichen Kraftstoff. Auch in Deutschland gibt es erste E85- Tankstellen der beiden US-Konzerne. B9 Produktionsstätten für E85 sind in den USA zur Zeit im Aufbau. Schon 2007 sollen 19 Milliarden Liter Biosprit pro Jahr in den USA produziert werden. Der Kraftstoff wird aus Mais gewonnen - er wird wegen seiner pflanzlichen Herkunft Bioethanol genannt.
In den USA können bereits 5 Millionen Pkw mit E85 fahren. Aber die meisten Besitzer dieser Autos fahren noch Normalbenzin. Jetzt aber hofft die Biobranche auf einen starken Aufschwung. Bislang haben erst 700 von 170.000 US-Tankstellen E85 im Angebot. Aber tausende E85-Tankstellen werden in den nächsten Jahren dazu kommen.
Während in den USA E85 (also 85 Prozent Bio) stark wächst, wird in der EU erst die Beimischung von 5,75 Prozent Biosprit bis zum Jahr 2010 diskutiert.