Fr. 24.11.2006
19.00 Uhr
IG Metall-Haus Berlin
Alte Jakobstr. 149
(U-1 Hallesches Tor)
VeranstalterInnen:
kolumbienkampagne berlin
Studierende der UdK
AK Internationalismus der IG-Metall
Hintergrund:
1996 erschossen Paramilitärs den Gewerkschaftsführer Isidro Segundo Gil auf dem Werksgelände des Coca-Cola Abfüllers in dem kolumbianischen
Städtchen Carepa. Kurz darauf brannten sie den Sitz der örtlichen Gewerkschaft nieder und zwangen die Belegschaft zum Austritt aus der Gewerkschaft Sinaltrainal. Seither hat es weitere acht Morde an bei
Coca-Cola beschäftigten GewerkschafterInnen gegeben, zuletzt 2002.
Im Kontext der mörderischen Gewalt senkte Coca-Cola die Löhne auf ein Drittel, die wenigsten Beschäftigten besitzen noch feste Arbeitsverträge.
Dies wäre gegen starke kämpferische Gewerkschaften nicht möglich gewesen.
Forderungen nach Aufklärung der Morde, nach öffentlicher Verurteilung der Paramilitärs, nach Widereinstellung geflohener ArbeiterInnen und nach
Entschädigung der Opfer werden seit Jahren abgeschmettert. Stattdessen wurde Sinaltrainal mit Verleumdungsklagen und Terrorismusvorwürfen
überzogen.
Die internationale Kampagne gegen Coca-Cola hat während der Fußball-WM bundesweit Aufmerksamkeit gewonnen, die Studierendenparlamente der Uni
Köln und der Universität der Künste Berlin haben einen Boykott von Coca-Cola Getränken in Mensen und Cafeterien beschlossen. In Bonn und Wuppertal haben sich die Studierendenvertretungen der Boykottbewegung angeschlossen. Die Gewerkschaft Verdi hatte sich bereits 2003 dem Boykott
angeschlossen.
Coca-Cola ließ extra einen Pressesprecher aus Atlanta für eine Veranstaltung in der UdK Berlin einfliegen, um die Konzernpolitik schön zu reden. Deshalb haben einen Vertreter der kolumbianischen Gewerkschaft
Sinaltrainal eingeladen, um über den aktuellen Stand der
internationalen Kampagne und über die Situation in Kolumbien zu informieren.